Der Stauwerksverbund Niederrhein und Lek besteht aus drei Stauwerkskomplexen: Driel, Amerongen und Hagestein. Mit dem Stauwerkskomplex Driel verteilt Rijkswaterstaat das Flusswasser auf den Niederrhein und Lek sowie die IJssel. Auf diese Weise fließt ausreichend Wasser zum IJsselmeer, dem größten Süßwasserbecken der Niederlande. Die drei Stauwerkskomplexe gewährleisten, dass der Wasserstand für eine reibungslose und sichere Schifffahrt auf den Flüssen ausreichend hoch ist. Mit dem Stauwerksverbund Niederrhein und Lek trägt Rijkswaterstaat zu einem lebenswerten und erreichbaren Niederlande bei. Seit 2015 wird der Stauwerksverbund saniert. Durch den Austausch technischer Anlagen, Bewegungsmechanismen und die Einführung einer zentralen Steuerung können die Stauwerkskomplexe ihre wichtigen Aufgaben auch in Zukunft sicher und zuverlässig erfüllen.
Sechs Wehrschützen
Insgesamt werden sechs Wehrschützen ausgetauscht, wobei der letzte für nächstes Jahr geplant ist. Jede Wehrschütze besteht aus vier Teilen. Dies liegt daran, dass die Oberfläche einer Wehrschütze 4.000 m² beträgt und ein Gewicht von 270.000 kg hat. Der Austausch der nördlichen Wehrschütze des Komplexes Hagestein ist an sich ein besonderer Austausch. Das Wehr erhielt 2015 den Status eines Nationaldenkmals. Deshalb wurde die Wehrschütze durch die sanierte Schütze ersetzt, die 2017 aus dem Wehr von Amerongen entfernt wurde.
Die fünf anderen Wehrschützen wurden von Solidd Steel Structures in ihrer Werkstatt entworfen. Ein komplexer Prozess, da es um äußerste Präzision in der Maßhaltigkeit geht. Anschließend wurden die Teile von SealteQ bis zu einem Reinheitsgrad von Sa 2½ gestrahlt und mit einem dreischichtigen Beschichtungssystem konserviert. Danach wurden die Wehrschützen zu den Stauwerkskomplexen verschifft. Nach der Ankunft wurden die Wehrschützenteile von
Hebo Maritiemservice
in die Konstruktion gehoben und millimetergenau montiert.
Schifffahrt
Jährlich passieren etwa 39.000 Schiffe die Schleusen bei Driel, Amerongen und Hagestein. Während des Austauschs der Wehrschützen waren die Staukanäle der Stauwerkskomplexe zeitweise vollständig geschlossen. Der Schiffsverkehr nutzte während der Sanierung die benachbarten Schleusen. Diese Schleusen sind auch bei hohen Wasserständen für die Schifffahrt geöffnet.